Institut für Gartenbauliche Produktionssysteme Forschung Forschungsprojekte
KLIFF - Auswirkungen von sich ändernden Klimabedingungen in Niedersachsen auf Schadinsekten und Nützlinge im Freilandgemüsebau.

KLIFF - Auswirkungen von sich ändernden Klimabedingungen in Niedersachsen auf Schadinsekten und Nützlinge im Freilandgemüsebau.

Leitung:  Dr. R. Meyhöfer, Prof. Dr. H.-M. Poehling
E-Mail:  meyhoefer@ipp.uni-hannover.de
Team:  Christine Tölle-Nolting
Jahr:  2010
Datum:  14-05-09
Förderung:  Land Niedersachsen
Laufzeit:  2009-2013
Weitere Informationen www.kliff-niedersachsen.de

Im vorliegenden KLIFF Teilprojekt soll an bedeutenden Freilandgemüse-Kulturen beispielhaft die Auswirkungen der prognostizierten klimatischen Veränderungen bis zum Jahr 2030 auf die Populationsdynamik von Schadinsekten untersucht werden. Zu den relevanten Schadinsekten zählen Blattläuse, Kohlfliege, und verschiedene Schadschmetterlinge sowie auch Mottenschildläuse, deren zunehmende Bedeutung in Norddeutschland schon heute in gewissem Masse eine Klimatendenz widerspiegelt könnte. Das Vorhaben wird auf zwei Arbeitspakete zentriert. Einerseits werden auf Basis von Literaturdaten Schädlingsarten identifiziert, die in den nächsten 30 Jahren in Niedersachsen in den Gemüsekulturen Kohl, Spargel, Möhre, Zwiebel und Salat an Bedeutung gewinnen werden. Andererseits soll mit aktuell relevanten Schädlingen experimentell untersucht werden, welche konkreten Auswirkungen die bisher wenig untersuchten extremen Witterungsereignisse (Wintertemperaturen, Hitzeperioden, Starkregen-Ereignisse) auf ausgewählte Problemschädlinge, ihre natürlichen Gegenspielern und ihre Wechselbeziehungen haben. Für den Kohlanbau sind Klimaeffekte besonders für die mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae), die kleine Kohlfliege (Delia radicum) sowie die Kohlmottenschildlaus (Aleurodes proletella) zu erwarten und mit diesen Schädlingen würden auch Vertreter unterschiedlicher trophischer Interaktionen berücksichtigt. Die Untersuchungen werden in Klimaschränken und unter Halbfreiland-Bedingungen mit simulierten Wetterereignissen durchgeführt. Abschließend wird auf Basis regionalisierter Wettersimulationen für Niedersachsen eine stochastische Beziehung zwischen extremen Wetterereignissen und den Auswirkungen auf Schadinsekten modelliert. In Abhängigkeit von Schaden-Eintritts-Wahrscheinlichkeiten können Szenarien für Anpassungsstrategien im integrierten und biologischen Pflanzenschutz entwickelt werden.